Planvolles entwerfen, gestalten und konstruieren von Bauwerken ist der zentrale Inhalt von Architektur. Was das mit Urlaub in Kärnten und unvergesslichen Erlebnissen zu tun hat? Jede Menge!
Planvolles entwerfen, gestalten und konstruieren von Bauwerken ist der zentrale Inhalt von Architektur. Was das mit Urlaub in Kärnten und unvergesslichen Erlebnissen zu tun hat? Jede Menge!
Günther Domenig (* 1934, +2012), weltweit renommierter Architekt aus Kärnten, hat am Ossiacher See sein persönliches Opus Magnum geschaffen, und somit der Nachwelt hinterlassen: Das Steinhaus Domenig. Mehr Architektur-Skulptur als Haus lässt sich hier die innovative Kraft des Planers, der der Stilrichtung des Dekonstruktivismus zugerechnet wird, spüren- und zu ausgewählten Terminen sogar betreten. Die inspirierende Dichte dieses Ortes direkt am Seeufer wird regelmäßig für Symposien, Workshops, Kultur- und Architektur-Veranstaltungen für Besucher geöffnet.
Wenn man etwas in der Wald- und Wiesenidylle Unterkärntens nicht vermuten würde, dann so einen urbanen, modernen Hotspot. Zum einen beherbergt das Museum die Sammlung von Herbert W. Liaunig, eine der umfangreichsten Sammlungen österreichischer Kunst ab 1945. Die heuer neue Hauptausstellung „Kontinuität und Brüche“ widmet sich den Künstlern der Neuen Malerei der 80er Jahre in Österreich. Zum anderen sind allein Architektur und Raumerlebnis im Museum einen Ausflug nach Neuhaus/Suha wert. Das von Sichtbeton, Glas und Stahl beherrschte Konzept der Wiener „querkraft“-Architekten wurde bereits mehrfach ausgezeichnet.
Wer als Wörthersee-Gast im 19. Jahrhundert etwas auf sich hielt, der ließ sich am See eine Sommerresidenz bauen. Findige Architekten, allen voran der Wiener Franz Baumgartner, prägten mit ihren Villenbauten bald einen eigenen Stil: die Wörthersee Architektur, die sich auszeichnet durch Ecktürme, Giebel und Erker, Holzkonstruktionen und Fachwerkselemente, Vor- und Rücksprünge sowie zahlreiche Loggien und Terrassen. Eine Perle dieses Baustils, die heute allen offen steht, ist das Werzer’s Badehaus in Pörtschach. Errichtet anno 1895 und restauriert 2013, lässt sich Wörthersee Architektur hier hautnah erleben: Während eines entspannten Sauna- und Wellness-Tages im Badehaus.
Sie ist ein Wahrzeichen Kärntens: Die auf einen einzelnen, steil aufragenden Bergkegel errichtete Burg Hochosterwitz nahe dem Längsee. Erstmals urkundlich erwähnt im 9. Jahrhundert, ist die mächtige Anlage seit 1541 im Besitz der Familie Khevenhüller. Bis heute.
Durch 14 Tore windet sich der Weg hinauf zur Hochburg, wo die große Waffenkammer zu besichtigen ist, in der Burgschmiede dem Schmied über die Schulter geblickt werden kann oder im Burgrestaurant eine Stärkung ruft. Ein Sehnsuchtsort für kleine Ritter und Burgfräulein! Wer nicht gut bei Fuß ist, kann übrigens auch den Schrägaufzug nehmen.
Schon von fern ist Schloss Wolfsberg ein Blickfang. Erbaut auf einer Anhöhe über Wolfsberg, erstrahlt es in milchigem Weiß und erfreut den Betrachter mit seinen vielen Türmchen, Erkern und Zinnen. Zu Anfang, im 12. Jahrhundert, war es eine trutzige Burg. Im 19. Jahrhundert wurde Schloss Wolfsberg zu einem Schmuckstück im Tudor-Stil umgebaut. Heute bildet das historische und opulente Ambiente den perfekten Rahmen für besondere Tage. Egal, ob es sich dabei um eine Hochzeit oder einfach um einen Tagesausflug mit kulinarischem Höhepunkt im Schlossrestaurant handelt. Den Panoramablick übers liebliche Lavanttal gibt’s sowieso inklusive.
Ein Hauch italienischen Flairs in Spittal an der Drau: Mitten im Stadtkern ragt erhaben Schloss Porcia, ein Renaissance-Schloss im Stile eines italienischen Palazzos, auf. Erbaut ab 1534 vom spanischen Adelsgeschlecht der Salamanca, ist Schloss Porcia bis zum heutigen Tag einer der gesellschaftlichen und kulturellen Dreh- und Angelpunkte der Region. Zwei Stockwerke gehören dem „Museum für Volkskultur“, im Keller ist eine Kunstgalerie angesiedelt und den ganzen Sommer lang darf im Schloss gelacht werden: Bei den stets hochkarätig besetzten Komödienspielen Porcia, die den Schloss-Innenhof bespielen. In der Saison 2017 mit Schwerpunkt auf Stücken deutschsprachiger Autoren.
Klagenfurts Altstadt ist rund um den Alten Platz voller Geschichte und Geschichten. Westlich begrenzt wird der Platz vom wohl ältesten erhaltenen Haus der Stadt: Das „Haus zur Goldenen Gans“, das urkundlich erstmals 1489 erwähnt wird.
Wo sich heute die Fußgängerzone zwischen Kramer Gasse, Alten Platz und Wiener Gasse erstreckt (übrigens die älteste Fußgängerzone Österreichs) kreuzten sich früher die beiden wichtigsten Verkehrslinien der Stadt.
Die schmucken Häuser und Palais rundum stammen größtenteils aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Geschichts- und Architekturinteressierte können jeden Freitag und Samstag mehr erfahren: Beim kostenlosen Altstadwandern mit City-Guides. Jeweils um 10 Uhr, ab Tourismusbüro Neuer Platz.
Kärnten, ein Land mit vielen Gebirgszügen und Tälern, war seit jeher von Landwirtschaft geprägt. Wie sich das bäuerliche Leben in den letzten vier Jahrhunderten angefühlt haben muss, kann man im Freilichtmuseum Maria Saal erahnen. 38 Objekte – in erster Linie Bauernhäuser – aus fast allen Talschaften Kärntens wurden nach Maria Saal gebracht und hier aufgebaut. Man kann jedes einzelne betreten, staunend in Rauchkuchln stehen, ungläubig bei den winzigen Fenstern hinauslugen und dadurch viel Gespür für den einst harten Arbeitsalltag auf einem Hof bekommen. Das Freilichtmuseum ist das älteste seiner Art in Österreich und wird vom Landesmuseum Kärnten wissenschaftlich betreut.
Die Burgenstadt Friesach wächst um eine weitere, mittelalterliche Burg. Wie das geht? Seit acht Jahren wird vor der Stadt eine Burg gebaut. Mit jenen bescheidenen Mitteln, die den Menschen im Mittelalter dafür zur Verfügung standen. Also ohne Strom oder Motoren, nur mit PS und echtem, alten Handwerk.
Die Besucher erwartet eine beispiellose Zeitreise: Am Burgbauplatz ist der Schmied ständig am Fertigen neuer Werkzeuge. Der Zimmermann baut Werkshütten und Kräne, die Korbflechterin flicht Behältnisse für den Materialtransport. Deshalb ist dieser Burgbau auch ein Langzeitprojekt: 30 Jahre wurden dafür veranschlagt.
Die zerklüfteten Felswände des Villacher Hausbergs Dobratsch standen optisch wohl Pate für die Architektur der Kärnten Therme. Auskragende Elemente, Schrägen, etliche Ecken und Kanten: das futuristische Bauwerk steht wie ein Monolith im Villacher Ortsteil Warmbad. Die Kärnten Therme ist bei aller formalen Exzentrik aber höchst funktional. Thermenwelten wie Fun, Fit oder Spa wurden nicht wie gewöhnlich nebeneinander, sondern übereinander angeordnet. So ist Thermenerlebnis auf vier Ebenen möglich. Alles unter einem Dach und über kurze Wege erreichbar.
Erlesene Konzerte, erstklassige Kabarettabende, Lesungen und Theaterprogramme, hochkarätige Themenausstellungen. Freunde der Kunst und Kultur sind längst Stammgäste im spätbarocken Schloss Albeck im Gurktal. Vom Kärntner Zentralraum zwar ein Stück entfernt, zieht im Schloss aber nicht nur das engagierte Kulturprogramm die Gäste an. Das Restaurant setzt auf Frische und Regionalität und ist weithin beliebt wegen der guten Fisch- und Steakküche. Zu den Veranstaltungshighlights heuer gehört sicher Erwin Steinhauer (liest H.C.-Artmann-Texte 30. 6.) oder Erika Pluhar (stellt ihren neuen Roman vor 1. 9.).
Ein herrlicher Platz, ein entzückendes kleines Schloss, eine Hochburg des Genusses. Das Biedermeier Schlössl Lerchenhof in Untermöschach, einer Anhöhe oberhalb von Hermagor, ist in vielerlei Hinsicht einen Besuch wert. Der spätklassizistische Bau mit den alten Baumbeständen vorm Eingang wird von der Besitzerfamilie Steinwender als Restaurant und Hotel mit 20 gemütlichen Zimmern geführt. Chef Hans Steinwender hat sich der Herstellung von Speck-Spezialitäten – etwa dem Weinspeck – verschrieben. Und zwar in aller Ruhe, denn der Slow-Food-Gedanke fängt für ihn schon beim Anbau des Schweinefutters an und hört erst beim hingebungsvollen Genuss seines Gailtaler Specks wieder auf.
Vor vier Jahren bekam Kärnten ein weiteres Wahrzeichen: Den neuen Turm am Pyramidenkogel. Angeblich haben die Kurven Sophia Lorens die Architekten zu den geschwungenen Formen inspiriert. Sicher ist: Dies ist mit 100 Metern der höchste Holzaussichtsturm der Welt. Und er eröffnet eine Aussicht über die Berg- und Seenlandschaft Kärntens, die jedes Mal wieder atemberaubend ist.
So wie der Weg zurück zum Eingang, der alternativ zu Lift und Treppe genommen werden kann: Von der Aussichtsplattform weg führt die höchste überdachte Rutsche Kontinentaleuropas. 120 Meter lang geht’s in einem Rutschsack bergab, mit Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 25 km/h.
Am zart plätschernden Seeufer, mitten im Grünen oder auf einer einsamen Bergkuppe wird jeweils ein kuscheliges Biwak errichtet. Man schläft ein unterm funkelnden Sternenzelt, wacht auf mit den ersten Sonnenstrahlen, genießt in vollen Zügen die Nähe zum Partner und zur Natur. Klingt doch nach dem perfekten Hideaway für romantische Nächte, an die man sich noch Jahre später gern erinnert, oder?